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Die letzten Tage - meine ersten Blogger Tage - waren ganz schön aufregend! Während ich mich noch durch alle möglichen Funktionen und Layouts wurschtel, überlege ich natürlich, welchen Artikel ich als nächstes veröffentlichen sollte. Es macht wohl sehr viel Sinn uns erst mal ordentlich vorzustellen. Das ist gar nicht so einfach, wie ich feststelle.
An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass ich hier unter einem Pseudonym schreibe. Auch Tim, Marie und Paula heißen eigentlich anders. Wir haben uns für diese Art des Bloggens entscheiden, um insbesondere die Privatsphäre unserer Kinder zu schützen. Ich kann dadurch auch freier über meine Gedanken und Gefühle schreiben und so hoffentlich einen authentischen und ehrlichen Einblick in das Familienleben mit Autismus geben.
Also, los geht's.
Sarah (Mama)
Das bin dann wohl ich
;-) Zu allererst bin ich natürlich Mama. Das heißt, ich spiele und lache mit
meinen Kindern und bin unter der Woche nach der Kita für die beiden
verantwortlich: Tränen trocknen und Hände waschen, in Pfützen rein springen und
den Matsch außerhalb der Wohnung lassen, mit und für die Kleinen kochen… der
übliche Wahnsinn eben. Nicht immer geht das leicht von der Hand, denn zwei Kleinkinder sind eben von Natur aus zeiteinnehmend und durchaus auch anstrengend.
Seitdem wir Maries Anders-Sein bemerkt haben, sind weitere Aufgaben dazu gekommen, die vielleicht nicht ganz so Mama-typisch sind
wie in anderen Familien:
- Koordination sämtlichen Arzt-, Therapie- und Amtstermine (das ist eigentlich schon ein Vollzeitjob!),
- Informationen zwischen Therapeuten, Kita und Familienangehörigen austauschen und aufklären
- Förderung im Alltag: Ein Thema, das ganz schön anstrengend ist und dem ich durchaus ambivalent gegenüber stehe (aber dazu dann in einem anderen Beitrag mehr)
Tim (Papa)
Unter der Woche sieht Tim die Mädels nur morgens. Und nachts, wenn Marie extra Nähe braucht, dann liegt er auf einer Matratze neben ihr, streichelt und hält Händchen. Am Wochenende ist er dann genauso dabei wie ich. Tim und Marie haben eine ganz besondere Beziehung. Schon immer verstanden sie sich wortlos, genossen einfach die Anwesenheit des Anderen und ich glaube, dass Marie gerade durch die Beziehung zur ihrem Papa ganz viel Urvertrauen bekommen hat. Wir hatten außerdem das Glück, dass Tim in Maries ersten beiden Lebensjahren promovierte und dadurch sehr frei in seiner Zeiteinteilung war. Er war (und ist) also sehr nah an allem dran. Wenn Tim Marie nun aus der Reserve lockt, fällt das beiden nicht immer leicht. Ein Kind ganz explizit zu fördern, gehörte für uns (und besonders für Tim) eben erst mal nicht zur Vorstellung über Erziehung. Einer meiner Lieblingsmomente ist, wenn Tim Gitarre spielt und beide Mädels neben ihm auf dem Sofa liegen und gebannt lauschen.Marie
Marie kam 2016 auf die Welt. Unser erstes Jahr war bis auf Probleme beim Stillen und der Beikosteinführung (Marie aß alles nur fein(st) püriert) ziemlich entspannt. Marie war meistens gut gelaunt, lachte viel und schlief (mit den klassischen Höhen und Tiefen) gut. Man konnte sie prima überall hin mitnehmen, sie spielte gerne und ausgiebig für sich. Als Marie ein Jahr alt wurde, fragte ich mich, warum sie nicht wie andere Kinder winkte, wenig imitierte und auch nicht auf Dinge deutete. Unsere Kinderärztin blieb entspannt und erst ein Jahr später, auf unseren Druck hin, wurde ihre Entwicklung überprüft. Seitdem hat sich vieles geändert. Auch wenn Marie weiterhin ein fröhliches Kind ist, braucht sie nun viel mehr ihre eigene Struktur, taucht immer wieder in ihre eigene Welt und hat ihre Sonderinteressen. Schon immer waren Kabel sehr beliebt, jetzt fasziniert sie aktuell ein Stück Stoff, das hinter unserem Schrank hervorguckt. Marie spricht bis auf 4 Wörter (Mama, da, ja und Haia (für Bett)) noch nicht, lautiert aber viel und gerne. Immer wieder purzelt auch ein Wort aus ihr raus, was aber leider nicht bleibt.Paula (Schwester)
Paula ist 15 Monate
jünger als Marie und war von Geburt an Maries größter Fan. Händeklatschend
wurden da erste Puzzle-Erfolge begleitet und sich viele Dinge abgeschaut.
Paula ist neurotypisch wie Tim und ich auch. Nicht immer ist das
Geschwisterverhältnis entspannt. Da gibt es häufig Eifersucht und Kämpfe um aktuelle Lieblingsspielzeuge. Immer mal wieder gibt es kurze Spielsequenzen, in denen beide zusammen spielen, zum Beispiel, wenn sie hinter Vorhängen Kuckuck spielen. Da juchzen beide (und mein Herz auch :-)). Mittlerweile ist es so, dass auch Marie von Paula
einiges lernt und beide sich Sicherheit geben, beispielsweise, wenn sie morgens zusammen
in die Kita gehen.
Außerdem begleiten uns verschiedene Therapeuten und Ärzte. Da ist Frau T., unsere Logopädin, die Marie in der Sprachanbahnung unterstützt (über ihre großartige Arbeit habe ich hier geschrieben). Außerdem bekommt Marie Ergotherapie und seit 3 Wochen Frühförderung. Für eine autismusspezifische Therapie stehen wir auf der Warteliste. Marie liebt ihre Therapien und profitiert gerade von der Logopädie sehr.
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