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Es werden Posts vom November, 2019 angezeigt.

Unsere Erfahrungen mit Melatonin

Photo by  Edoardo Tommasini  from  Pexels Mehr als die Hälfte aller Autist*innen leiden unter Schlafproblemen. Mehr als die Hälfte! Wenn man bedenkt, wie wichtig Schlaf ist für die körperliche wie psychische Gesundheit, finde ich das wirklich erschreckend. Und wenn ich an Paulas erstes Lebensjahr zurück denke - Paula war eine katastrophale Schläferin - erinnere ich mich, wie ich als Mutter am Zahnfleisch ging (rw). Denn klar: wir, die unsere Kinder begleiten, schlafen entsprechend ebenfalls wenig (wenn nicht sogar weniger) und haben weniger Kraft, den kommenden Tag zu bewältigen. Marie wiederum war immer eine super Schläferin, zumindest im Vergleich zu dem, was ich aus unserem Umkreis mitbekam. Natürlich hatten auch wir einige anstrengende Phasen (Tim kann hiervon ein Lied singen (rw)), aber unterm Strich konnten wir uns nicht beklagen. Spektakulär war vor allem Maries Einschlafroutine. Mit Beginn des 4. Lebensmonats hatten wir nämlich ein Kind, das vor Entzückung gluckste und

Danke, Social Media

Foto von pixabay.com Berufsbedingt stehe ich sozialen Medien eher kritisch gegenüber. Nicht nur wegen der Gruppen und Hashtags, die anorektische Körperideale feiern oder hilfsbedürftigen Menschen falsche Unterstützung anbieten. Auch nicht nur wegen des Hasses und der Shitstorms, die manch einer, geschützt durch Anonymität, im Netz verbreitet. Nein, gerade wegen der wunderschönen Auszüge unserer Leben, die wir mit der ganzen Welt teilen, betrachte ich soziale Medien teilweise argwöhnisch. Ich möchte den allermeisten Profilen gar nicht vorwerfen sich selbst zu inszenieren, zumindest nicht in dem Sinne, dass sie das aus böser Absicht tun. Ich glaube, dass wir lieber die schönen Seiten des Lebens mit der Außenwelt teilen als die weniger schönen. Wir posten lachende Gesichter lieber als traurige und dagegen ist auch gar nichts einzuwenden - Solange wir Zuschauer uns bewusst machen, dass jedes Bild und jeder Beitrag eine Momentaufnahme ist. Eine Momentaufnahme, die derjenige selbst aus

Über wertschätzendes Feedback

Image by  athree23  from  Pixabay   Gestern machte der Azubi des Kindergartens die Übergabe. Marie habe morgens, als gerade kein Erzieher bei ihr gewesen sei, ein anderes Kind gehauen. Das habe er zum ersten Mal so gesehen und es habe ihn „total geschockt“. Man habe ihm dann aber erklärt, dass das wohl bei Autisten normal sei, dass sie so Ursache-Wirkung erkundeten. Hm. Die Aussage hat mich getroffen und den ganzen Heimweg kämpfte ich mit Tränen. Vielleicht könnt ihr das nachempfinden, vielleicht erscheint euch meine Reaktion auch übertrieben. Es ist doch wichtig, dass wir Eltern ehrliche Rückmeldung bekommen. Er hat es ihr doch nicht übel genommen! Wie soll er es denn auch sonst sagen? Marie haut regelmäßig, aus unterschiedlichsten Gründen, mal zur Kontaktaufnahme, mal zum Grenzen setzen, mal aus Wut. Das macht mich traurig . Was mich dieses Mal jedoch so aus der Fassung brachte, war, das „total geschockt“ gepaart mit dem Unvermögen mir noch etwas anderes aus Maries Kindergart

Über Ambivalenz

Bild von  Hans Braxmeier  auf  Pixabay   Menschen - oder machen wir es konkret: ich - bin schon manchmal ein kurioses Wesen. Mir fällt auf, dass ich es mir und meinem Umfeld nicht immer leicht mache. Und seien wir auch hier konkret: ich meine damit meine oft zwiegespaltene Haltung zwischen „Ihr habt echt keine Ahnung, wie es wirklich ist!“ und „Ach, so anders sind wir doch gar nicht!“. "Ihr mit euren Problemchen!" Offline, also im „echten“ Leben, kenne ich kaum Familien mit behinderten Kindern. Im Gegenteil: in meiner Blase sind alle irgendwas Anfang bis Mitte 30, gut situiert, sehr gut ausgebildet, 0 bis 2 Kinder. Die Mütter arbeiten (ganz selbstverständlich) auch, zumindest Teilzeit, und alle reiben sich irgendwie mehr oder weniger an den eigenen Zielen und Ansprüchen auf. Soweit gehören wir noch voll dazu... und dann kommt eben Marie. Alle haben Verständnis, alle haben Respekt. Ich kann mich also wenig beschweren. Dennoch finde ich es oft schwer, Worte für unser