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Es werden Posts vom Februar, 2020 angezeigt.

Die Sache mit der Nonverbalität

Image by  Gerd Altmann  from  Pixabay   Kinder beim sprechen lernen zu beobachten macht mir riesige Freude. Paula reißt die witzigsten Sprüche ("Mama sagt nein. Ich sage doch!") und immer größer werden die Einblicke, was in ihrem kleinen Kopf alles vor sich geht. Marie ist mit ihren bald 4 Jahren noch ein ganzes Stück davon entfernt, mir auf verbalem Wege sagen zu können, was sie beschäftigt. Jeder Zwei-Wort-Satz ist hart erkämpft und bleibt für Außenstehende doch oft unverständlich. Es bedarf viel Einfühlungsvermögen, viel genaues Hinhören und manchmal auch ein wenig Fantasie, um Maries Laute und Worte in einen Zusammenhang zu bringen. Anderen Eltern ist diese Problematik bewusst und können mitfühlen. Ich glaube jedoch, dass die tatsächlichen Schwierigkeiten, die durch eine Sprachentwicklungsverzögerung entstehen, oft anders, manchmal auch größer, sind als sich Nicht-Betroffene das vorstellen können. "Nur weil Marie nicht spricht, heißt es nicht, dass sie dich

Unsicherheit

Image by  Steve Buissinne  from  Pixabay   Heute schreibe ich über Unsicherheit. Unsicherheit ist die kleine Schwester der Angst, sie ist oft weniger konkret, eher unterschwellig, dafür aber langanhaltender. Während die Angst uns eine klare Botschaft sendet ("Renn weg"), weiß die Unsicherheit nicht recht, was die Lösung des Problems sein könnte.  Die meisten Mütter meines Umfelds erleben Unsicherheit. Meine Vermutung ist, dass wir bei der Vielzahl an Botschaften, die wir erfahren, gar nicht mehr erkennen, was (für uns) richtig ist. Hebammen, Ärzte, Social Media Kanäle, Eltern, Freunde und das Internet wissen es häufig besser als wir. Selbst das "Bauchgefühl" darf laut einiger Autorinnen nicht ernst genommen werden, denn dieses sei schließlich auch geprägt aus der eigenen Kindheit. Über diese Art der resultierenden Unsicherheit will ich gar nicht schreiben, denn sie würde den Rahmen hier vollkommen sprengen. Die Unsicherheit, die ich meine, ist die, wenn das

"Paula darf aber auch nicht zu kurz kommen" - über Geschwister besonderer Kinder

Unsere Frühförderungsstelle bietet einen Workshop für Eltern an, bei dem es um Geschwisterkinder behinderter Kinder geht. Zweimal wurde ich darauf hingewiesen, was sich für mich nach einer impliziten Aufforderung anfühlte. Vielleicht könnte man auch beim Lesen dieses Blog meinen, dass Paula nur der Sidekick ihrer autistischen Schwester wäre. Tatsächlich ist sie im echten Leben eine genauso große Hauptdarstellerin wie Marie. Paula ist so herzlich, so witzig und manchmal so herrlich trotzig, ich könnte Bände über sie schreiben. Dass Geschwister behinderter Kinder manchmal als "Schattenkinder" bezeichnet werden, fühlt sich für mich daher merkwürdig an. Aber vielleicht bin ich da auch gar nicht die richtige Beurteilerin (oder vielleicht genau die richtig?), denn wenn man so will, müsste ich mich selbst zu dieser Kategorie zählen. Als Schwester eines Bruders mit Down-Syndrom sah ich mich, um im diesen Bild zu bleiben, jedoch immer als strahlendes Sonnenkind. Für mich war es