Der 2. April ist Weltautismustag. Passend dazu, dachte ich mir, veröffentliche ich einen Tagebucheintrag, den ich unmittelbar nach Maries Diagnose schrieb. Wenn ich heute diese Zeilen lese, möchte ich mein damaliges Ich in den Arm nehmen und mir zuflüstern: "Alles wird gut."
19.12.2018:
Gestern bekamen wir Rückmeldung über die ADOS-Spielbeobachtung, welche vor 4 Wochen im ASS-Zentrum durchgeführt wurde, und damit die Bestätigung für unseren Verdacht, dass Marie Autistin ist. Ich habe keine Ahnung, was ich fühle. Ich weine viel, ich vermute es ist Trauer (?), aber so recht greifen kann ich es noch nicht. Mit der Diagnose gibt es einen Begriff für Maries Erlebenswelt und das ist gut. Das kürzt lange Erklärungen ab, warum mein Kind so ist, wie sie ist, das macht es greifbarer. Es bietet hoffentlich auch Ansatzpunkte, Marie zu unterstützen.
Es macht aber auch Angst. Angst vor Ausgrenzung, Hürdenläufen, Aufopferung. Oft denke ich, dass ich nicht gemacht bin für den Job. Dass ich in einem Maße über mich selbst herauswachsen soll und ich das nicht kann. Und nicht will. Ganz ehrlich, ich will ganz normal und unbeschwert mit meinen Töchtern spielen können. Ich möchte nicht bei jeder Interaktion darauf achten, was sie bringt und wie sie abläuft.
Ich will meine Kinder auf die Schultern setzen, die Badehose einpacken und auf eine einsame Insel ziehen. Als kleine, glückliche Familie. Marie darf Vögel beobachten und fangen spielen, Paula darf puzzeln, Tim und ich in der Hängematte liegen. In mir schreit es "Ich will nicht!" und ich weiß, dass ich muss.
Da ich gerade kaum etwas Positives sagen kann, will ich für mich eine Nachricht meiner besten Freundin aufschreiben, die so wahr ist und mir so gut tut:
19.12.2018:
Gestern bekamen wir Rückmeldung über die ADOS-Spielbeobachtung, welche vor 4 Wochen im ASS-Zentrum durchgeführt wurde, und damit die Bestätigung für unseren Verdacht, dass Marie Autistin ist. Ich habe keine Ahnung, was ich fühle. Ich weine viel, ich vermute es ist Trauer (?), aber so recht greifen kann ich es noch nicht. Mit der Diagnose gibt es einen Begriff für Maries Erlebenswelt und das ist gut. Das kürzt lange Erklärungen ab, warum mein Kind so ist, wie sie ist, das macht es greifbarer. Es bietet hoffentlich auch Ansatzpunkte, Marie zu unterstützen.
Es macht aber auch Angst. Angst vor Ausgrenzung, Hürdenläufen, Aufopferung. Oft denke ich, dass ich nicht gemacht bin für den Job. Dass ich in einem Maße über mich selbst herauswachsen soll und ich das nicht kann. Und nicht will. Ganz ehrlich, ich will ganz normal und unbeschwert mit meinen Töchtern spielen können. Ich möchte nicht bei jeder Interaktion darauf achten, was sie bringt und wie sie abläuft.
Ich will meine Kinder auf die Schultern setzen, die Badehose einpacken und auf eine einsame Insel ziehen. Als kleine, glückliche Familie. Marie darf Vögel beobachten und fangen spielen, Paula darf puzzeln, Tim und ich in der Hängematte liegen. In mir schreit es "Ich will nicht!" und ich weiß, dass ich muss.
Da ich gerade kaum etwas Positives sagen kann, will ich für mich eine Nachricht meiner besten Freundin aufschreiben, die so wahr ist und mir so gut tut:
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