Wie autistisch darf meine Tochter sein? Eine an sich absurde Frage, denn natürlich können weder Marie noch ich entscheiden, ob sie Autistin sein will oder nicht. Man kann auch nicht einfach zum Arzt sagen "Oh ups, Autismus, hm, ok, das ist mir zu krass. Ich nehme dann doch bitte die Standardausgabe.", ein Mittelchen geben und zack, ist das Kind "normal". Marie gibt es so, wie sie ist; den "Autismus wegmachen" hieße ihre Person komplett verändern zu wollen.
Gleichzeitig zeigen Studien, dass die ersten Lebensjahre die sensible Phase schlechthin für ganz viele Entwicklungsbereiche sind. Kleinkinder lernen viel leichter und spielerischer, das gilt für autistische wie neurotypische. Forscher sind sich daher einig, dass man möglichst früh ansetzen sollte, autistische Kinder zu unterstützen. Für mich macht das auch absolut Sinn: Ich sehe ja, dass Marie viele Dinge schwerer fallen als Gleichaltrigen- da will ich natürlich unterstützen, wo ich nur kann.
Dabei gilt aber auch: Die ersten Lebensjahre sind wichtig für Bindung, Urvertrauen und das Selbstwertgefühl. Ich möchte, dass es für meine Töchter ganz selbstverständlich ist, dass sie ok so sind, wie sie sind. Dass wir sie lieben mit ihren Stärken und Schwächen.
Fakt ist: Marie ist ein glückliches Kind, das sehr geliebt wird und zurück liebt. Marie lacht und albert herum, ist frech und neugierig, hüpft und springt und hat so viel Lebenslust und -energie.
Warum sollten wir daran etwas ändern? Warum können wir nicht einfach weiter machen, in der Hoffnung/ Glaube/ Überzeugung, dass alles gut wird? Frei nach dem Motto: Wer so viel Freude empfinden kann, der wird seinen Weg schon gehen. Zwei Gedanken fallen mir hierzu auf Anhieb ein:
Bei anderen Aktivitäten wird es direkt schwieriger: Bausteine ein- und ausräumen ist gerade hoch im Kurs. Nur wie bekomme ich da einen Fuß in die Tür? Marie macht es nämlich am liebsten für sich. Wenn ich mitspielen will, wird es bestenfalls ignoriert. Also mache ich Töne, wirbele die Bausteine noch eine Runde durch den Raum und werfe mit viel Dramatik den Baustein in den Eimer. Im besten Fall entlocke ich Marie ein zartes Lächeln, aber für den Aufwand finde ich das nicht sehr viel. Wäre es nicht sinniger, sie dabei allein zu lassen und wenn sie wieder Lust auf Mama hat, wird sie schon kommen? Es ist ja auch anstrengend für sie, immer interagieren zu müssen. Sollte sich da nicht erst mal ein Bedürfnis von sich aus zeigen? Dieses ist ja durchaus vorhanden.
Das stete Abwägen zwischen Veränderung und Akzeptanz wird uns sicher noch eine ganze Weile begleiten.
Gleichzeitig zeigen Studien, dass die ersten Lebensjahre die sensible Phase schlechthin für ganz viele Entwicklungsbereiche sind. Kleinkinder lernen viel leichter und spielerischer, das gilt für autistische wie neurotypische. Forscher sind sich daher einig, dass man möglichst früh ansetzen sollte, autistische Kinder zu unterstützen. Für mich macht das auch absolut Sinn: Ich sehe ja, dass Marie viele Dinge schwerer fallen als Gleichaltrigen- da will ich natürlich unterstützen, wo ich nur kann.
Dabei gilt aber auch: Die ersten Lebensjahre sind wichtig für Bindung, Urvertrauen und das Selbstwertgefühl. Ich möchte, dass es für meine Töchter ganz selbstverständlich ist, dass sie ok so sind, wie sie sind. Dass wir sie lieben mit ihren Stärken und Schwächen.
Fakt ist: Marie ist ein glückliches Kind, das sehr geliebt wird und zurück liebt. Marie lacht und albert herum, ist frech und neugierig, hüpft und springt und hat so viel Lebenslust und -energie.
Warum sollten wir daran etwas ändern? Warum können wir nicht einfach weiter machen, in der Hoffnung/ Glaube/ Überzeugung, dass alles gut wird? Frei nach dem Motto: Wer so viel Freude empfinden kann, der wird seinen Weg schon gehen. Zwei Gedanken fallen mir hierzu auf Anhieb ein:
1. Wir wollen ihr die Freude nicht wegnehmen.
Erster Punkt ist natürlich einleuchtend, welche Eltern wollen das denn nicht? Aber er ist im Alltag relevanter, als man denkt. Die Idee vieler Therapien ist ja, dass man den Interessen des Kindes folgt und gemeinsam an einer Aktivität teilhat. Beim Fangen ist das ein Selbstläufer: Marie rennt, schaut, ob ich hinter ihr her renne und wenn ich das tue, rast sie weiter, hält irgendwann an und lässt sich fangen. Spaßfaktor 10, Fitness-für-die-Mama-Faktor locker eine 8.Bei anderen Aktivitäten wird es direkt schwieriger: Bausteine ein- und ausräumen ist gerade hoch im Kurs. Nur wie bekomme ich da einen Fuß in die Tür? Marie macht es nämlich am liebsten für sich. Wenn ich mitspielen will, wird es bestenfalls ignoriert. Also mache ich Töne, wirbele die Bausteine noch eine Runde durch den Raum und werfe mit viel Dramatik den Baustein in den Eimer. Im besten Fall entlocke ich Marie ein zartes Lächeln, aber für den Aufwand finde ich das nicht sehr viel. Wäre es nicht sinniger, sie dabei allein zu lassen und wenn sie wieder Lust auf Mama hat, wird sie schon kommen? Es ist ja auch anstrengend für sie, immer interagieren zu müssen. Sollte sich da nicht erst mal ein Bedürfnis von sich aus zeigen? Dieses ist ja durchaus vorhanden.
2. Wir wollen ihr die Möglichkeit geben, weiter so glücklich zu bleiben.
Und damit sind wir bei Punkt 2: Wie oft muss/soll/ darf ich ins Spiel eingreifen um ihr „ganz nebenbei“ zu vermitteln, dass gemeinsames Spiel nicht nur zum lernen da ist, sondern vor allem zum gemeinsam Spaß haben. Ich will schließlich, dass sie einmal die Möglichkeit hat, auch mit Gleichaltrigen Beziehungen einzugehen und Freunde zu haben. Natürlich sollte unsere Gesellschaft Menschen wie Marie Platz geben. Natürlich soll Marie so sein dürfen, wie sie ist. Aber dieses „aus der Reserve locken“ bewahrt sie vielleicht vor größeren Frustrationen und Zurückweisungen später. Was ist, wenn sie später dazu gehören will, aber nicht weiß wie. Wäre es dann nicht jetzt meine Aufgabe, ihr dafür den Weg zu ebnen?Das stete Abwägen zwischen Veränderung und Akzeptanz wird uns sicher noch eine ganze Weile begleiten.
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