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In solchen Phasen merke ich immer wieder, dass es Tage gibt, die ich - wie ich finde - meisterhaft bewältige und andere, an denen ich mich völlig überfordert und hilflos fühle. Ich nenne sie die Hurrikan- und Tsunami-Tage.
Die Hurrikan-Tage
Manchmal kommt alles zusammen. Die Kinder streiten sich, sind unzufrieden, laut, wütend, müde. Eine fiese Mischung aus allen anstrengenden Emotionen, die bewältigt werden wollen, und dafür erst mal lautstark ausgelebt werden. Marie und Paula sind keine zehn Minuten zu Hause und unsere Wohnung versinkt schon im Chaos (wie bekommen die das nur so schnell hin?!). Zielsicher bringen sie die unmöglichsten Dinge zustande und bringen sich (und unsere Inneneinrichtung) in Gefahr. Sie wollen essen, trinken, kuscheln, alles gleichzeitig und am besten sofort.Und ich bin: ruhig. Wie die Mitte eines Hurrikans bin ich still, fast gelassen. Ich beobachte die Situation, setze die richtigen Prioritäten (schnell ein Quetschie gegen den ersten Hunger, währenddessen alle Gläser in Sicherheit) und manövriere uns so durch den Alltag. Ganz ehrlich: In diesem Zustand fühle ich mich wie Wonder Woman. Ich ermahne, erkläre, tröste. Ich setze die Kinder in den Kinderwagen (einander gegenübersitzend, damit sie sich nicht die Köpfe einschlagen), gehe spazieren. Es sind keine guten Tage, aber irgendwie machen wir das Beste draus.
Die Tsunami-Tage
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Egal, ob Hurrikan- oder Tsunami-Tag, jeder Tag geht irgendwann vorbei. Ich bin so wahnsinnig erschöpft und müde. Ich warte auf Tim, der Mensch, der am besten nachfühlen kann, wie es mir an so einem Tag geht. Der genau weiß, was ich jetzt brauche. Ein Glas Wein, Kopf kraulen. Vielleicht lassen wir uns Sushi liefern. Tim sagt mir all die Dinge, die ich so sehr hören muss- er erzählt mir über die Fortschritte, die wir machen, über die schönen Momente, die wir selbst in schwierigen Phasen haben. Und: Dass nach jedem Unwetter die Sonne wieder scheint.
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