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Es werden Posts vom Juni, 2019 angezeigt.

Über Herzenswünsche

Photo by  rawpixel.com  from  Pexels Auch wenn ich mich nicht als klassisch gläubigen Menschen bezeichnen würde, habe ich mir angewöhnt abends zu beten. Ich übe mich darin, dankbar zu sein für die schönen Momente des Tages und Wünsche zu formulieren für die kommende Zeit. Es ist mein Versuch achtsam zu sein - und nicht selten schlafe ich darüber ein ;-) Noch bevor mir klar wurde, dass Marie sich anders als ihre Gleichaltrigen entwickelt, schloss ich jedes Gebet mit "Ich wünsche mir, dass meine Kinder mit 80 Jahren glücklich und zufrieden auf ihr Leben zurückschauen werden" . Mir gefällt diese Vorstellung: Zwei alte Damen, zufrieden auf der Bank sitzend, die im besten Fall noch immer miteinander verbunden und füreinander da sind. Schlussendlich ist es mir egal, wie sie auf diese Bank gelangen - ob sie Abitur machen oder die Schule abbrechen, ob sie eine Großfamilie gründen oder kinderlos bleiben, ob sie ihr Lebensglück in einem Partner (oder einer Partnerin) finden ode

Was einen guten (Kinder-)Arzt und Therapeuten ausmacht

Photo by  rawpixel.com  from  Pexels Ich habe gerade einmal zusammengezählt. 29 verschiedene Ärzte und Therapeuten haben in den vergangenen 12 Monaten Marie untersucht, begutachtet und gefördert. Vermutlich sind es sogar mehr, ich habe sie nur eben vergessen. Neunundzwanzig. Die Zahl ist natürlich auch wegen der intensiven (Ausschluss-)Diagnostik und unseres Wohnortwechsels so hoch, aber trotzdem. Man stelle sich das mal vor: 29 Mal musste sich meine kleine Tochter fremden Menschen vorstellen. 29 Mal ein neues Kennenlernen. 29 Mal eine nicht unbedingt frei ausgesuchte Interaktion. Und was soll ich sagen: Unter diesen 29 Begegnungen war alles dabei: Von Menschen, die mit so viel Herz und Engagement bei der Sache waren, dass man sie direkt mit nach Hause nehmen wollte und andere, bei denen man sich ernsthaft fragte, was sie in diesem Beruf zu suchen haben. Eigentlich ist es ziemlich einfach mit Marie in Kontakt zu treten. Sie ist neugierig, offen und wenn man ihr ein tolles Spie

Wenn die Kinder schwierig sind...

Photo by  Oleg Magni  from  Pexels In einem früheren Beitrag hatte ich ja schon geschrieben, dass es gerade etwas anstrengender bei uns ist. Vermutlich gibt es für solche Phasen kein Patentrezept (außer vielleicht Geduld) und gerade für uns, als junge Eltern, die mit Autismus bis vor kurzem nichts am Hut hatten (rw), ist es noch ein Ausprobieren. Und ein Versuch ging ziemlich in die Hose. Marie ist nicht gut drauf. Sie lacht weniger, weint und schreit dafür umso öfter, haut und beißt (beides etwas komplett Neues für uns!) und wirkt mit sich und der Welt überfordert. Wir leiden mit und würden ihr gerne alles, was sie gerade beschäftigt, abnehmen und den Weg für sie gehen. Nur leider geht das nicht. Und wir wissen noch nicht mal, was genau eigentlich gerade los ist. Ist es zu viel? Braucht sie mehr Zeit für sich? Oder mit mir? Überfordert sie etwas? Ist etwas in der Kita passiert, das sie nicht loslässt?  Pause, Ruhe, Runterschalten Wir entschieden uns also, für eine gewiss